
Zu meiner Person und zur Entstehung dieser Seite
Mein Name ist Hans-Joachim Barnewitz, ich wohne seit 2008 im vogtländischen Treuen.
Ich stamme ursprünglich aus dem Zwickauer Raum., wo ich seit den 1980'er Jahren im Natur- und Umweltschutz aktiv bin. Meine ersten speziellen Praxiserfahrungen sammelte ich in den "letzten Jahren der DDR" durch meine Arbeit als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer im innerhalb der Zwickauer Region.
Fast zwangsläufig setzte ich mich seit dieser Zeit auch mit Umweltproblemen auseinander. Im Jahr 1989 schloss ich mich dem "Öko- Kreis am Dom " an , einer Umweltgruppe welche sich u. A. mit dem katastrophalen Folgen des Uran-Abbaus in der Region Zwickau beschäftigte. Im Jahr 1989 gehörte ich zu den Mitgründern des ersten unabhängigen Zwickauer Umwelltschutzvereins
„IG StadtökologieZwickau e.V.“. Die ersten Jahre im Öko- Verein erlebte ich als beherzten, vielschichtigen Aktionismus zur Ökologischen Wende und Umgestaltung. Es gab eine gute Zusammenarbeit und Solidarität mit anderen "alternativen Gruppierungen ".
Unter "Alternativ" wurden damals "nach vorn gerichtete Konzepte und Ideen " verstanden, im Sinne von mehr Menschlichkeit und Solidarität, der Verwirklichung der Menschenrechte, Abrüstung und Frieden, "Fairer Handel "und "Eine Welt" , mehr Gerechtigkeit und mehr Basisdemokratie. Dieses "Alternativ" hat für mich nichts gemeinsam mit dem Begriffsverständnis der heutigen rechts - populistischen Partei "AfD", deren Politik das "Gestrige" glorifiziert.
Inzwischen sind über 20 Jahre vergangen , die Welt und unsere Gesellschaft haben sich verändert , auch mein "mein Öko- Verein" .
Einen Teil der Veränderungen habe ich selbst mit getragen , was möglicherweise aus meiner heutigen Sicht ein Fehler war.
In den heutigen "Vereinsaktivitäten" finde ich mich jedenfalls nicht wirklich "voll und ganz " wieder .
Letztendlich war es jedoch nicht diese Unzufriedenheit welche mich veranlasste eine eigene Öko- Webseite einzurichten, sondern mein
Unmut darüber mit welchen fragwürdigen Strategien und mit welchem militantem Eifer dogmatische Naturschützer in Sachsen Umweltorganisationen vereinnahmten und diese für ihren engstirnigen Aktionismus instrumentalisierten.
Ich war entsetzt darüber, das diese Aktionisten beliebige Zweckbündnisse eingingen, wenn diese ihren ganz speziellen umweltpolitischen Absichten dienlich waren und das sie in Kauf nahmen die Ökologische Bewegung Sachsens zu spalten.
Mit dieser Web- Seite möchte ich einem Fortschreiten dieser "Kleinkariertheit" entgegenwirken und an ein "altes" bewährtes Konzept aus den 1990'er anknüpfen .
Dieses Konzept stützte sich auf ein vielschichtiges ökologisches Verständnis. Das Denken und Handeln geschah so wohl in globaler als auch in lokaler Zielrichtung . Durch Vernetzung entstand damals eine breitgefächerte Gemeinschaft in welcher auch Demokratieinitiativen, Friedensgruppen und eine Welt Projekte ihren Platz hatten. Das auch Technischer Umweltschutz, der Fahradwegeausbau oder die regenerative Energien ebenso wichtig waren wie der Erhalt und Schutz der Natur war damals selbstverständlich. Die Öko- Szene war zu Beginn der 90'er Jahre vielschichtig und zukunftsorientiert. Das gemeinsame Hauptziel bestand in der "Ökologisierung der Gesellschaft".
Entsprechend dieser Zielstellung arbeiten auch heute noch große Teile der ökologischen Bewegungen in Deutschland. Das Konzept hat sich bewährt und es hat die gesellschaftliche Entwicklung beeinflusst.
Nicht zuletzt ist es auch der Beharrlichkeit des breiten ökologischen Bündnisses zu verdanken das die "Ökologisierung der Gesellschaft" auch in Staat ,Politik und Wirtschaft ihren Wiederhall fand.
Eine wichtige Grundlage des "Erfolgkonzeptes" ist die Kommunikation untereinander sowie die Bereitschaft im Kronfliktfall gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Einzelne Gruppen und Aktivisten verweigerten sich jedoch dieser internen lösungsorientierten ökologischen Kommunikation.
Der Ausbau der regenerativen Energien machte dies nicht nur in Sachsen deutlich: " Dogmatische Natur- und Landschaftsschützer verhinderten in Deutschland dutzende von Windkraft - u. Solarprojekten." *1
In Sachsen tobt seit Anfang diesen Jahrzehnts ein heftiger Kampf der Naturschutz- Dogmatiker gegen die Windräder .
Dieser Kampf richtet sich auch zugleich gegen alles was den Ausbau der Windkraft rechtfertigt.
Ein Spitzenfunktionär dieses dogmatischen Flügels der Naturschützer verglich seinen Aktionismus mit einem „Häuserkampf“ in dem es gilt „Haus für Haus, Strasse für Strasse zu erobern“.*2
Im Visier der "Verhinderer" waren neben der Wasserkraft und der Windkraft auch Fahrradwege. Das sie damit auch gegen die „eigenen Leute“ agierten und in die ökologischen Bewegungen einen Keil trieben, nahmen sie wissentlich in Kauf.
Zitat eines Aktivisten: „Jetzt haben wir nicht nur die Windmüller sondern auch die Radfahrer gegen uns “. *3
Ich zitiere an dieser Stelle den Buchautor Joachim Radkau zum Thema „Blinde Flecke in der ökologischen Kommunikation“: „Wenn man über grüne Zielkonflikte nicht zu reden versteht, richtet sich die Kampfeslust der Umweltbewegung gegen sich selbst.“ *4
Auch die Vorstandswahl des Landesverbandes Sachsen des BUND im Jahr 2013 zeigte die „Kampfeslust der Umweltschützer gegen sich selbst“.
Die Medien berichteten damals vom „Kampf der Naturschützer und Heimatfreunde aus dem Erzgebirge gegen die Klimaretter aus Leipzig“ , vom Kampf „Stadt gegen Land“, „Alt gegen Jung“ , „Modernisierer gegen Reaktionäre“, „Vegetarier gegen Hackepeter- Verzehrer“. * 5
Auch der vorher erwähnte Naturschutz-Funktionär kämpfte um die Macht im Sächsischen BUND.
Der Kampf um den Chefsessel endete jedoch für den „Häuserkämpfer“ des Naturschutzes mit einer Niederlage.
Unter Protesten der konservativen Natur- und Landschaftsschützer rissen Klimaaktivisten und Erneuerer das Ruder des
BUND Sachsen e.V. an sich.
Einerseits öffnete sich der Landesverband des BUND mehr für jüngere Aktivisten (z.B. Klimaretter) und für eine breitere Themenvielfalt. Andererseits verlor der Verband einige erfahrene Fachleute aus dem Naturschutzbereich.
Ich wünsche dem Sächsischen BUND das die Wunden verheilen und das die ökologische Kommunikation innerhalb des Verbandes konsequent vorangetrieben wird.
Dagegen eher skeptisch sehe ich in die Zukunft des Landesverbandes Grüne Liga Sachsen e.V. .
Mir scheint es, als wäre in dem ursprünglichen Netzwerk ökologischer Bewegungen ein Paradigmenwechsel erfolgt . Zwar gibt es innerhalb des Verbandes immer noch verschiedene Themenfelder und regionale Initiativen sowie "Eine Welt" Projekte.
Die Vernetzung der unterschiedlichen ökologischen Bewegungen funktioniert jedoch nicht mehr . Die "Grüne Liga Sachsen e.V. " hat es offensichtlich in Kauf genommen das ihr Öko - Netz allmählich zerriss .
Es begann mit den Interessenkonflikt zwischen dem Naturschutz und den Erneuerbaren Energien. Anstatt für eine lösungsorientierte Kommunikation zwischen den verschiedenen ökologischen Strömungen und Konfliktparteien zu sorgen distanzierte sich die "Grüne Liga Sachsen e.V. " von Teilen der Ökologischen Bewegung. Einzelne dogmatische Naturschützer meinten das grüne Politiker und Funktionäre in den Umweltverbänden welche sich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien einsetzten „Verräter seien , die sich haben kaufen lassen.“ * 6
In Folge wurden aber auch die Klimaretter und die Nachhaltigkeitsbewegung an den Rand gedrängt. Zitat: „Wir machen Naturschutz, um das Klima sollen sich andere kümmern“. * 7
Um Projekte der Energiewende zu verhindern insbesondere die Windkraft wurde nach 2010 die Zusammenarbeit mit der Fraktion der
"FDP "im Sächsischen Landtag forciert.
Die "Sachsen- FDP" hatte sich den Kampf gegen die Windräder vorangig auf ihre Fahnen geschrieben. Die "Grüne Liga Sachsen" wiederum machte auf ihrer Homepage Werbung für die "FDP". Seit dem wurde die Web-Seite des Öko- Netzwerkes zunehmend als Anti- Windkraft Plattform genutzt. Sowohl die Publikationen im Internet als auch Aussagen einzelner Funktionäre der "Grünen Liga Sachsen e.V. " geben Hinweise auf Nähe zu den Klimaskeptikern und Klimaverleugnern. Ihre Aussagen sind teiweise unsachlich und überzogen:
„Die systematische lückenlose Zerstückelung der Natur ist ein kleineres Übel gegenüber der Windkraft“ (Mit der systematischen lückenlosen Zerstückelung der Natur waren vermutlich die Braunkohlentagebaue gemeint!) * 8
Das Thema Klimawandel wurde von einem Mitglied des Sprecherrates der Grünen Liga Sachsen e.V. abgewiesen mit der Bemerkung:
„die zwei Grad...“ und „es gibt schlimmere Klimasünder als Deutschland“.
Dogmatische Naturschützer an wichtigen Schaltstellen der " Grüne Liga Sachsen e.V. " waren für den umweltpolitischen Wandel des Landesverbandes verantwortlich. Dieser Wandel führte zu Einschränkungen und Benachteiligungen einzelner ökologischer Initiativen innerhalb des Landesverbandes wie z.B. Projekte Bürgerenergie - Kleinwindkraftanlagen.
Die "Grüne Liga Sachsen e.V. " hatte sich vom bundesweiten Aktionsbündnis Energiewende der Umweltverbände (NABU, BUND, WWF, Umwelthilfe, Greenpeace, Robin Wood, Campac) abgesondert.
Gegenüber der Fortführung und Erweiterung Sächsischer Braunkohletagebaue verhielt sich die "Grüne Liga Sachsen e.V. " seit einigen Jahren zurückhaltend. So wurden ohne spürbaren Protest der "Grünen Liga Sachsen" ganze Naturschutzgebiete weggebaggert, wie z.B. in Weisswasser wo sich Bürgerinitativen von den Umweltverbänden „im Stich gelassen" fühlten. Die ergiepolitische Kursänderung der "Grüne Liga Sachsen e.V ". nutzte letztendlich auch den Energiemultis (Wattenfall, RWE) ihre Vormacht- Stellung zu sichern .
Für die Demokratisierung des Energiesektors in Sachsen (Kleinere Unternehmen und Bürgerenergie) brachte die Ausbremsung der Erneuerbaren Energien jedoch Nachteile .
Mit ihrer Engstirnigkeit schadeten einzelne Aktivisten dem Erscheinungsbild der "Grünen Liga Sachsen e.V. " in der Öffentlichkeit.
"Erfolgsmeldungen" über verhinderte Fahrradwege sowie strittige Verlautbarungen auf der Hompage der "Grünen Liga Sachsen e.V. " sorgten zusätzlich für Verwirrung in der Öko-Szene . Dieser Aktionismus warf auch „ein schlechtes Licht“ auf nicht beteiligte Naturschutz- und Umweltaktivisten. Kritik, welche ich in diesem Zusammenhang gegenüber der "Grünen Liga Sachsen e.V." äußerte, wurde von einem Mitglied des Landessprecherrates der "Grünen Liga Sachsen e.V. " "mit Entschiedenheit"(Zitat) zurückgewiesen . Diese Verhaltensmuster kannte ich von autoritären und totalitären Systemen und Personen. Wie hieß der DDR-Slogan : "Die Partei hat immer recht".
Mein Fazit ist, das der infolge der "friedlichen Revolution 89" entstandene sächsische Umweltverband "Grüne Liga"Sachsen e.V." , welcher sich ursprünglich als weltoffenes buntes Sammelbecken verschiedenster Initiativen und ökologischer Konzepte verstand , seit geraumer Zeit einen Paradigmenwechsel vollzieht.
Einer der Wegbereiter dieses Paradigmenwechsels ist der heutige "AFD"- Landesvorsitzende Jörg Urban welcher bis 2014 das Amt des Landesgeschäftsführers der "Grünen Liga Sachsen e.V." inne hatte.
Das ein langjähriger Funktionär der "Grünen Liga Sachsen e.V." jetzt die sächsische "AfD" anführt mag manchen verwundern, doch für mich passt das zum Bild des Dogmatikers und seinem Fanatismus.
Jörg Urban erklärte am 12.03.2015 im Sächsischen Landtag die Nutzung der Braunkohle aus der Lausitz für unverzichtbar. Das Weltklima werde nicht in Deutschland , Sachsen oder in der Lausitz gerettet. Es gäbe keinen Grund den Wirtschaftsstandort Sachsen für einen vermeintlichen und nicht leistbaren Klimaschutz zu gefährden. *9
Dem Anspruch „Netzwerk ökologischer Bewegungen“ wird die "Grüne Liga Sachsen e.V." aus meiner Sicht jedenfalls nicht mehr gerecht.
Wo Netze zerreißen sollten Neue Netze geknüpft werden.
Dazu möchte ich mit mit meiner Web-Seite „Öko-Pirat- Sachsen“ anregen und beitragen.
Hajo Barnewitz
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Mit Nummern markierte Zitate:
* 1, 4 Zitate aus dem Buch „Die Ära der Ökologie -Eine Weltgeschichte“, Autor: Joachim Radkau, C.H.Beck
Verlag
* 2, 3, 7, 8 Zitate des Vorsitzenden des Sprecherrates der „Grünen Liga Sachsen e.V.“ anlässlich der
Jahreshauptversammlung der „Grünen Liga Sachsen e.V.“ am 21.09.2013 in Zwickau
* 5 Zitate aus einem Artikel der „Freien Presse“ vom 19.08.2013 anläßlich der Vorstandswahl des "BUND
Sachsen" unter dem Titel „Kampf der Kulturen beim BUND“
* 6 Eigene Notizen aus den Jahren 2013/ 2014 : einzelne Naturschutzleute (auch Mitglieder des
Sprecherrates der Grünen Liga Sachsen e.V.) behaupteten das der Naturschutz durch "Grüne Politiker
verraten“ worden sei und das sich Funktionäre in den großen Umweltverbänden „kaufen“ lassen hätten.
U.A .richteten sich diese Unterstellungen gegen die „Grüne“ Politiker in Bund und Ländern und gegen
bekannte Funktionäre anderer Umweltverbände. Bezogen auf die Energiewende
wurde auch der Begriff „Grüne Mafia“ verwendet.
* 9 Textausschnitte aus dem (sächsischen) "Landtagskurier" 10/14, 2/15